Spielen auf der Bühne
Spielen auf der Bühne
Seit sechs Jahren steht Caspar auf der Bühne und sieht die Innenwelt eines Opernhauses. Seine Schwester war als Kind Statistin und er bekam Lust, selber Statist zu werden.
Kinder können bis zum Alter von 12 Jahren als Statisten tätig sein. Aber was bedeutet das, Statist zu sein?
Caspar: Wir stehen auf der Bühne, aber müssen keine Texte lernen. Wir werden angeleitet, man sagt uns genau, was wir tun sollen. Wir sind auch bei vielen Proben anwesend, so lernt man. Und in der Freizeit spiele ich das gerne in meinem Kopf noch mal durch, das ist auch eine Art, eine Rolle zu lernen.
Im Durchschnitt nehme ich an drei Aufführungen pro Monat teil und stehe insgesamt 45 Minuten auf der Bühne. Für jede Rolle und jede Aufführung erhalte ich ein bisschen Geld.
Was für Rollen spielst du?
Zurzeit spiele ich die Rolle eines Flüchtlings. Ich trage eine hellblaue Jacke mit Pelzärmeln. Ich muss zeigen, dass er Angst hat und irgendwann so tun, als würde ich schlafen. Wichtig beim Spielen ist es, darauf zu achten, was die Hauptdarsteller tun. Einen kleinen Fehler zu machen, ist nicht so schlimm. Dann sollte man so tun, als wäre er Absicht. Auf diese Weise fällt es den Zuschauern nicht auf.
Hast du Lieblingsrollen?
In "La Bohème" (eine Oper von Puccini) musste ich jedes Mal einen kandierten Apfel und Zuckerwatte essen. Meine Lieblingsrollen: Und in "Die Zauberflöte" (von Mozart) gab es Szenen, da war ich von der Musik richtig ergriffen.
Bist du nervös vor einer Aufführung?
Vorher bin ich schon ein bisschen nervös, danach auf der Bühne geht es vorbei. Aber einmal war ich als großer Teddybär verkleidet, ich musste nach rechts und dann nach links schauen und plötzlich fielen die Scheinwerfer auf mich, das war nicht geplant, und die Musik stoppte. Da hatte ich wirklich Lampenfieber.
Du bist gern Statist. Warum?
Zurzeit nehmen 50 Personen und 6 Kinder an der Aufführung teil. Es gibt eine sehr gute Stimmung mit den anderen Kindern. Dann werden zwei Aufführungen gefilmt, damit man sie auf Video sehen kann.
Es ist gut, in eine Rolle zu schlüpfen, nicht immer man selbst zu sein, sondern jemand anderes mit anderen Kostümen. Danach bin ich manchmal müde oder die Aufführungen dauert lange wie bei Wagner. Ich mache das trotzdem gern.
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