Was haben die Hugenotten an Essen mitgebracht?
Die Hugenotten bringen ihre Essgewohnheiten mit
Die Hugenotten prägen die Esskultur im damaligen Brandenburg-Preußen und in Berlin und tragen zu einer Verfeinerung des Geschmacks bei. Viele französische Wörter werden ins Deutsche übernommen.
Die Hugenotten bringen neue Produkte nach Deutschland
Die Hugenotten kommen aus verschiedenen Gegenden Frankreichs, sie bringen unterschiedliche Kochtraditionen und regionale Produkte mit. Die Gärtner bauen viele neue Obst- und Gemüsesorten an, die in den sandigen brandenburgischen Böden gut gedeihen. Einige Beispiele zeigen die Vielfalt der neuen Produkte: Spargel, Zuckerrüben, Blumenkohl, Gurken, grüne Erbsen und Kopfsalat.
Außerdem brauen die französischen Migranten ein spezielles Bier, das man noch heute als Berliner Weiße kennt.
Die Hugenotten kochen und essen anders
In Brandenburg und Berlin wurde damals nur Roggenbrot (Schwarzbrot) gegessen. Die Hugenotten haben wahrscheinlich das Weizenbrot (Weißbrot), das man heute als Baguette kennt, eingeführt. So sind die Brötchen (Schrippen) entstanden. Auch die Konditoren bringen ihre Rezepte und Erfahrungen mit. Selbst das Fleisch wurde anders gebraten. Die Hugenotten pflegten zudem kleine Hackfleischbällchen (französisch = boulette) in die Suppe zu tun. Heute kennt jeder in Berlin Buletten.
Das Ragout fin, ein Gericht aus kleinen Geflügelstückchen in einer würzigen Soße, ist ebenfalls eine Berliner Spezialität geblieben.
Französische Wörter aus dem Essbereich auf Deutsch
Wörter aus dem Essbereich sind ins Deutsche übernommen worden. Nicht nur Ragout fin und Buletten, sondern auch Aubergine, Bonbon, Bouillon, Champignon, Karotte, Delikatesse, Muckefuck (französisch = moka faux, falscher Kaffee aus Getreide), Praline, Püree, Sellerie, etc.