Ein Park und seine Geschichte
Der Park am Gleisdreieck
Im Herzen Berlins liegt der Park am Gleisdreieck. Egal aus welcher Seite man kommt, stießt man immer auf alte Schienen, dann sieht man Züge oder U-Bahnen vorbeifahren. Also machen wir uns auf dem Weg.
Der Anhalter Bahnhof
Eine Möglichkeit ist mit dem alten Bahnhof zu beginnen. Ein zerstörter Bahnhofseingang, das sind die Überreste des Anhalter Bahnhofs, damals der wichtigste Passagierbahnhof in der deutschen Hauptstadt bis zu seiner Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 .
650 m weiter befand sich ein weiterer Bahnhof, der Potsdamer Bahnhof, der vollständig zerstört wurde. Nur die unterirdische S-Bahn ist noch erhalten.
Beide Bahnhöfe bildeten die Spitze eines großen Schienendreiecks, daher der Name Gleisdreieck. Dazu kamen Hochbahn-Linien, auf der großen Bahnanlage befanden sich Lagerhallen und Lokschuppen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Teilung Berlins, die Mauer stand nicht weit vom zerstörten Anhalter Bahnhof, das Gleisdreieck lag für fast dreißig Jahre brach.
Das Gleisdreieck zur Mauerzeit
Die stillgelegten Anlagen wurden eingezäunt. Stellwerke, Signale und Weichen verschwanden im Gestrüpp.
Eine bunte Vegetation entstand zwischen verrostenden Gleisen und Steinfeldern. Samen aus weiten Ländern, von Güterwagen mitgebracht, pflanzten sich fort.
Viele wilde Tiere und Vögel fanden dort ein neues Zuhause.
Über 400 Pflanzenarten wurden aufgelistet, dazu kamen noch seltene Insekten und über 110 Schmetterlingsarten vor. Das Gleisdreieck war ein Paradies für Pflanzen und Tiere geworden.
Die Enstehung des Parks am Gleisdreieck
Nach der Mauerfall und der Wiedervereinigenung 1990 wollten einige eine Autobahn an der Stelle bauen. Zum Glück gab es Proteste, die Autobahngegner gewannen. Die Gestaltung des Parks konnte anfangen.