Plastik, nein danke
Un-verpackt, was heißt das?
Ob in den Medien, in der Schule, auf Plakaten, überall werden der Klimawandel, Plastikkontinente, Plastikmüll thematisiert. Genug Gründe, um uns selber zu hinterfragen.
Wieviel Plastik verbrauchen wir im Alltag?
Wir, die Bösen Wölfe, haben einiges aufgelistet:
Plastikbecher (Jogurt, Pudding, Mozzarella, Mascarpone, Sahne, Trinkbecher)
Plastikfolien (Obst und Gemüse, Wurst, Schinken, Salami, Käsescheiben)
Plastikflaschen (Getränke, Ketchup, Shampoo, Duschgel, Spülmittel, Flüssigwaschmittel)
Plastiktüten (auch für Brot, Toastbrot, Müllbeutel), Zahnbürste, Tuben (Zahnpasta, Pflegecreme aller Arten, auch für Schuhe).
Getränkekartons (Milch, Saft, Sahne), Plastikhülle (Kekse, Schokolade, Bonbons)
Sonstige Verpackungen für Medikamente, Kugelschreiber, Heftumschläge…
Wir hören hier mit der Liste auf, die noch lange nicht vollständig ist.
Wir haben leider auch festgestellt, dass viele Bioprodukte in Plastik verpackt werden (auch Obst und Gemüse). Also was tun?
Wir haben uns kundig gemacht und sind zum Original Unverpackt gegangen, der erste Supermarkt in Berlin ohne Einwegverpackungen.
Wie kann ein Supermarkt ohne Plastik funktionieren?
Es ist an sich ganz einfach. Jeder bringt Beutel, Büchsen, Taschen, Tüten, Tupperware, Gläser mit. Oder Kanister und gebrauchte Spülmittel- und Shampooflaschen… Alle schließbaren Behälter passen. Im Laden kann man aber auch Gläser, Papiertüten, Stoffbeutel usw. erwerben.
Bitte das Leergewicht aufschreiben! Danke
Als Erstes werden die leeren Behälter gewogen und ihr Gewicht notiert. Dann werden sie gefüllt und an der Kasse wieder gewogen. Man bezahlt je nach ausgewählter Menge.
Wie kommt die Ware in den Laden?
In riesigen Säcken. Man sieht sie sogar im hinteren Raum. Ihr Inhalt wird dann in den Behältern für den Verkauf angeboten (siehe Bilder). Oder in sehr großen Kanistern, wenn es um flüssige Produkte geht.
Was ist noch außergewöhnlich?
Bevorzugt werden lokale Produkte und kleine Produzenten. Große Firmen liefern oft nur in fertig gepackten kleinen Packungen.
Hier die Ergebnisse unsere Kundenumfrage:
Kleine Vorbemerkung: Für die meisten Kunden*innen ist es nicht der erste Besuch in einem solchen Laden (nur für uns).
Was sie mögen:
Dass man selber die Menge bestimmen kann, so dass man nur kauft, was man braucht. Also nicht eine fertige Packung mit der Menge, die der Hersteller sich aussucht.
Dass es keine Verpackung gibt. Dadurch kann man alte Behälter mehrmals verwenden.
Dass man sich wohl fühlt. Der Laden ist nie zu voll, die Leute achten darauf, was sie kaufen.
Dass man nicht lange überlegen muss, weil es nur eine oder wenige Sorten des gewünschten Produktes gibt.
Dass es nicht so anonym ist.
Dass es immer neue Produkte gibt, die z.T. nach Vorschlägen von Kunden aufgenommen worden sind.
Dass man bei jedem neuen Ankauf neue Ideen bekommt, wie man Sachen wiederverwenden kann, statt sie wegzuwerfen.
Dass der Laden durch Crowdfunding finanziert ist, das heißt, Leute haben freiwillig gespendet, damit es so einen Laden gibt. Solche Ideen soll man unterstützen.
Den gepufften Dinkel. Der schmeckt sehr gut.
Was wir mögen:
Dass die Menschen, die hier einkaufen, etwas Gutes für unseren Planeten tun wollen.
Dass sie Holzkisten oder verschiedene Verpackungen mitnehmen.
Dass Produkte wie Bonbons, Kekse, Trockenfrüchte, angeboten werden.
Dass es so viel Süßes gibt, auch verschiedene braune Zucker und Kokosblütenzucker (neu für uns). Aber auch Bananenchips ohne Zucker und Bonbons ohne Gelatine.
Dass man Produkte unter anderen Formen sieht, wie Shampoo als Seife, Zahnpasta als Lutschtabletten (relativ teuer), Zahnbürsten aus Bambus.
Also, dass vieles ohne Plastik machbar ist.
Woher kennen die Kunden diesen Laden?
Durch Reportagen im Radio, Fernsehen oder Recherchen im Internet. Oder durch Empfehlung von Freunden.
Was gibt es in diesem Laden nicht?
Frisches Obst und Gemüse, aber die Leute sind an dieses Sortiment gewöhnt, deshalb fehlt ihnen nichts. Das sagen alle.
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