Was können wir von den Indigenen lernen
Leben im Amazonas-Regenwald
Eine Führung durch die Ausstellung "Amazonien. Eine indianische Kulturlandschaft" mit Clarita Müller-Plantenberg mit den Kinderreportern des Bösen Wolfs
Warum ist der Amazonas-Regenwald wichtig?
Die indigene Bevölkerung in Amazonien lebt im Wald und deshalb ist es ganz wichtig, dass der Wald bestehen bleibt. Die Menschen holzen wenig ab, nur so viel sie brauchen. Sie haben kleine Felder und brennen das Kleinholz ab, damit der Wald nachwachsen kann. Sie lassen die großen Baumstämme und Stücke liegen.
Es gibt dort starke Regenfälle. Würde man alles wegräumen, könnte der Boden unten weggespült werden. Sie pflanzen gleich wieder an, denn die Sonne könnte den Boden austrocknen und hart machen.
Die Pflanzen im Amazonas-Regenwald
Die Indigenen wissen sehr gut Bescheid über ihre Natur: welche Pflanzen heilen können, welche nebeneinander gut wachsen. Sie sind ständig am Züchten. Sie legen kleine Gärten an. Sie lassen abgeholzte Großstämme liegen und bearbeiten die Zwischenräume. Es sieht ganz unordentlich aus, aber dahinter stehen sehr viel Wissen und Planung. Der eine Indianerstamm züchtet die Papaya mehr auf einen Geschmack, der andere auf einen anderen Geschmack hin.
Sie laufen im Wald immer dieselben Wege, manchmal über hunderte von Kilometern und tragen ständig Samen bei sich, die sie auch pflanzen. Und wenn sie nach Tagen oder Wochen zurücklaufen, haben sie dann immer auf dem Rückweg etwas zu essen, denn alles wächst schnell in dem feuchtwarmen Klima. Auch die Leute, die mit dem Boot fahren, haben immer Pflanzen bei sich, die sie austauschen, um die Vielfalt zu erhalten.
Die Bäume im Amazonas-Regenwald
Die Indigenen pflanzen verschieden hohe Bäume, davon essen sie die Früchte. Tiere werden von den Früchten der niedrigeren Bäume angezogen. So können die Menschen sie leicht jagen.
Die Bäume bieten Nahrung, Medizin, sogar Fasern für Kleidungen. Sie benutzen verschiedene Hölzer, ob für den Boden der Häuser oder zum Feuer machen. Es gibt auch Bäume mit Lianen, die wunderbar das Wasser speichern. So kann man auch im Wald seinen Durst löschen.
Das Fischen im Amazonas-Regenwald
Nicht jeder Fisch wird auf dieselbe Weise gefangen. Sie fischen mit Pfeil oder mit Nylonband und ziehen den Fang hoch, und immer so viel, wie sie verzehren. Sie legen keine Riesenlager an, Lebensmittel würden sich auch nicht halten, es ist zu feucht.
Sie wissen, wann die Fische ihre Jungen kriegen. In dieser Zeit fischen sie sie nicht. So erhalten sie die Bestände der Tiere, sie überfischen nie. Wenn sie etwas übrig haben, wird es abgegeben. Dieses Gemeinschaftliche ist sehr sinnvoll.
Was können wir von den Indianern lernen?
Ihr Wissen und ihr ganz enger Bezug zur Natur, den sie auch ihren Kindern weitervermitteln.
Diese Menschen leben im Wald schon seit sehr sehr langer Zeit. Sie haben immer so gewirtschaftet, dass der Wald in seiner Urform nachwächst. Sie wissen viel: unter welchem Sternzeichen wann was gemacht wird, wann die Regenfälle kommen, wann der Fluss steigt, wann die Pflanzen wachsen, wann die Tiere kommen, welche Ressourcen da sind usw.. Sie arbeiten in Gruppen gut zusammen und verhalten sich solidarisch miteinander. Ihre Stärke liegt darin, dass sie den Wald erhalten wollen, und das ist gut für das Klima. Man sieht mit Satelliten, dass da, wo sie leben, der Wald noch intakt ist. Der Wald ist sehr wichtig als CO2-Speicher. Vielen Leuten in der Welt wird inzwischen auch bewusst, wie wichtig der Wald ist. Deshalb unterstützen sie die Indianer in ihrem Kampf um dessen Erhalt. Hier kannst du mehr über den Regenwald erfahren.
Text: Caspar, Cécilia, Claire, Gaspard und Théophile
Zeichnungen: Caspar, Cécilia, Claire, Gaspard und Théophile
Text, Fotos und Zeichnungen: © Grand méchant loup | Böser Wolf Juni 2019